Kennst du deine Bonität? So kannst du sie überprüfen, verbessern und pflegen

Was bedeutet eigentlich Bonität? Und warum ist Bonität wichtig? Hier zeige ich dir kurz und knapp, was es mit der Bonität auf sich hat und wie du sie positiv beeinflussen und prüfen kannst.

Was ist Bonität?

Die Bonität bezeichnet in erster Linie die Fähigkeit und Bereitschaft einer Person oder eines Unternehmens, ihren Zahlungsverpflichtungen fristgerecht und vollständig nachzukommen. Sie sagt also aus, wie wahrscheinlich du deine Rechnungen zahlen kannst.

Gemessen wird die Bonität in verschiedenen Scores, wie sie beispielsweise von der Schufa oder auch anderen Auskunfteien berechnet wird. Bonität wird oft auch als Synonym für Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit genutzt.

Die Bonität spielt vor allem dann eine Rolle, wenn:

  • man einen Kredit aufnehmen möchte
  • man Dinge oder Dienstleistungen auf Rechnung kaufen möchte
  • eine Kreditkarte beantragen will
  • einen Handyvertrag eingehen möchte

Wann ist Bonität wichtig? Ein Beispiel

Nehmen wir mal eine fiktive Person namens Tom. Tom möchte eine Eigentumswohnung kaufen und benötigt dafür 150.000 Euro. Da er die nicht komplett gespart hat, sondern lediglich 20.000 Euro Vermögen besitzt, möchte er eine Eigenheim-Finanzierung bei einer Bank aufnehmen (= Kredit).

Er geht also zur Bank und fragt nach einem Kredit über 130.000 Euro. Wenn die Bank Tom 130.000 Euro leiht, will sie natürlich einerseits, dass Tom die Raten pünktlich und vollständig zurückzahlen kann.

Die Bank prüft das anhand Toms Bonität und fragt dazu u.a. Toms Schufa-Score ab. Die Schufa hat in den letzten Jahren allerhand Informationen zu Toms Zahlungsverhalten gesammelt. Deshalb ist es möglich Toms Bonität als einen Score zu berechnen. Die Bank kann anhand dieses Scores nun einschätzen, ob Tom in der Lage ist, die Kreditraten zurück zu zahlen. Selbstverständlich will die Bank noch einige weitere Dinge von Tom wissen. Zum Beispiel wie viel er verdient, ob er in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis steht usw..

Natürlich kann die Bank auch dann nicht sichergehen, dass Tom den Kredit tilgen wird. Die Wahrscheinlichkeit ist bei einem hohen Score jedoch realtiv hoch.

Selbstverständlich spielt bei der endgültigen Entschiedung zu Toms Kredit nicht nur der Score, sondern auch Toms Einkommen und Ausgaben eine Rolle. Auch diese Faktoren werden von Banken für die Vergabe eines Kredites beachtet.

Woraus berechnet sich mein Bonitäts-Score?

Üblicherweise und stark vereinfacht, wird der Score für deine Bonität aus deinem vergangenem Zahlungsverhalten errechnet.

Auskunfteien wie die Schufa speichern dazu personenbezogene Daten, als auch Daten zu deinen Verträgen und deinem Zahlungsverhalten. Kommt es zu sogenannten „Vertragsstörungen“ kann es sogar sein, dass in deiner Schufa ein Negativmerkmal verzeichnet wird.

Hier ein paar Beispiele, um das zu verdeutlichen. Du möchtest einen neuen Handyvertrag abschließen. Dazu werden deine personenbezogenen Daten, wie die Anschrift und dein Geburtsdatum über eine Schufa-Abfrage geprüft. Ebenfalls wird dein Schufa-Score geprüft. Ist dieser hoch genug, steht einem neuen Handyvertrag nichts im Wege. In der Schufa wird dann lediglich eine Info hinterlegt, dass du einen Mobilfunkvertrag bei Anbieter X hast.

Aus welchen Gründen auch immer kann der Mobilfunkanbieter ein paar Monate später aber die Kosten für deinen Handyvertrag nicht mehr von deinem Konto abbuchen. Es kommt zu Mahnungen, die du wiederrum nicht bezahlst. Schließlich wird der Vertrag seitens des Mobilfunkanbieters gekündigt. Das bezeichnet man als „Vertragsstörung“. Du hast deinen Teil des Vertrages nicht eingehalten und bist deinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen.

Bis du die offenen Beträge an den Mobilfunkanbieter gezahlt hast – und meist auch noch bis zu 3 Jahre danach – wird diese Vertagsstörung als Negativmerkmal in deiner Schufa geführt und anderen Dienstleistern mitgeteilt, falls diese deine Schufa-Daten abfragen. Außerdem verschlechtert sich dadurch auch dein Bonitäts-Score bei der Schufa.

Kann ich meine Bonität positiv beeinflußen?

Ja, das kannst du. Eigentlich ist es auch ganz einfach: Halte einfach deine Verträge ein und zahle pünktlich deine Rechnungen. Dann kommst du auch gar nicht erst in die Situation, dass deine Bonität leidet.

Hast du bereits eine schlechte Bonität kannst du aber ebenso mit dem Begleichen offener Rechnungen und einem besseren zukünftigen Zahlungsverhalten dafür sorgen, dass deine Bonität wieder steigt. Wie lange das dauert, hängt davon ab, welche konkreten Fälle deine Bonität verschlechtert haben.

Dazu empfehle ich dir, dass du am besten eine aktuelle Schufa-Auskunft direkt bei meineSchufa.de anforderst und dir ansiehst, welche Einträge zu deiner Person in der Schufa vorhanden sind.

Solltest du feststellen, dass dir deine offenen Rechnungen und Schulden über den Kopf wachsen, empfehle ich dir, dir einen Überblick zu verschaffen und einen Plan zu entwickeln, wie du die Schulden bald begleichen kannst. Wie das geht, erfährst du in meinem 6-Schritte-Plan zur Schuldenfreiheit oder noch konkreter in meinem Buch „Familien Finanz Kompass“.

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